BRÜSSEL/RUHRGEBIET. Anfang März hat die Europäische Kommission eine Richtlinie vorgestellt, die das geschlechterspezifische Lohngefälle in der EU beseitigen soll. Dazu gab es gestern, 17. März 2021, im Europäischen Parlament im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) eine Aussprache mit Helena Dalli, der zuständigen EU-Kommissarin für Gleichberechtigung.
Dazu erklärt der sozialpolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Dennis Radtke MdEP (CDU): „Regelmäßig wird dieses Thema angesprochen. Es ist jetzt an der Zeit, dass das, was in Sonntagreden gern thematisiert wird, auch endlich Alltag wird für die Menschen, die von Montag bis Samstag unter diesen Bedingungen arbeiten müssen!“
Der Vorschlag der Europäischen Kommission beinhaltet neben Maßnahmen zur Sicherstellung der Lohntransparenz auch einen besseren Zugang zur Justiz für Opfer von Lohndiskriminierung. Frauen verdienen in der EU im Durchschnitt 14 Prozent weniger als Männer. Die Altersvorsorgelücke ist mit 30 Prozent sogar fast doppelt so hoch.
„Wir werden uns jetzt als zuständiger Ausschuss im Europäischen Parlament schleunigst an die Arbeit machen und in den kommenden Verhandlungen für klar überprüfbare Verbindlichkeiten einsetzen. Für mich ist dies eine Frage der Gleichbehandlung, Anerkennung und Wertschätzung“, sagte der 41-jährige nordrhein-westfälische CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke.
Radtke erklärt abschließend: „Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass mit einer Richtlinie nun gleich alle Neune geworfen wird und das Problem vollumfänglich abgeräumt ist. Es ist nur einer von mehreren Bausteinen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Maßnahmen praxistauglich sind und am Ende nicht nur theoretische Verbesserungen auf dem Tisch liegen.“