RUHRGEBIET. Zur Einführung einer Kaufprämie („Abwrackprämie“) zur Unterstützung der Automobilindustrie in der Corona-Krise erklärt der CDU-Europaabgeordnete für das Ruhrgebiet, Dennis Radtke MdEP:
„Die Automobilindustrie ist eine Schlüsselindustrie in Deutschland. Keine Frage. Daher hat die Politik in den letzten Jahrzehnten viel unternommen um zu helfen. Vielleicht sollten die, die nun wieder für eine Abwrackprämie trommeln, zuerst einmal betrachten, wie die Automobilindustrie mit ihren Zulieferern und Händlern umgeht, die in der Wertschöpfungskette ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Hier werden seit Jahren Risiken verlagert und die Marktmacht in einer Weise ausgenutzt, die ich für schäbig halte. Die CDU ist auch und gerade die Partei der mittelständischen Wirtschaft. Wenn die OEMs nicht bereit sind, dem Rest der Wertschöpfungskette, der besonders mittelständisch geprägt ist, die nötige Luft zum Atmen zu gewähren, sollten sie aus Steuergeldern keine Hilfen mehr erhalten. Ich spreche mich daher ohne ein Gesamtkonzept gegen eine schnelle Prämie aus. Von einigen Händlern ist zu hören, dass die Verkaufsziele der Hersteller nicht korrigiert werden, obwohl der Markt zusammengebrochen ist. Dies hat nur den Zweck, die Boni für die Händler drücken. Ich habe in meinem Beruf über Jahre das Auftreten der Hersteller erlebt: im Umgang und Auftreten wirkt ein Mafia-Pate dagegen fast konziliant und verständnisvoll.“