Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Parlamentsbüro Brüssel:
Frau Saskia Esken
Europäisches Parlament
Bochum, 09.06.2020
Offener Brief!
Sehr geehrte Frau SPD-Parteivorsitzende,
sehr geehrte Frau Esken,
manchmal ist es besser, nichts zu sagen – oder, wie man bei uns im Revier treffend formuliert,
besser mal die Klappe zu halten. Das hätten Sie tun sollen bei Ihren Feststellungen über einen
angeblichen latenten Rassismus innerhalb der deutschen Polizei. Diese Aussage ist
nachweislich falsch und stellt unsere Polizei unter einen unsäglichen Generalverdacht. Ich
persönlich habe – wie im Übrigen die absolute Mehrheit unserer Bevölkerung – Vertrauen in
die Kolleginnen und Kollegen, die uns Bürgerinnen und Bürger tagtäglich schützen. Ich selbst
kenne viele Kolleginnen und Kollegen in der Polizei, die gewerkschaftlich organisiert sind, die
Überstunden schieben, die kein üppiges Gehalt beziehen, aber gleichwohl ihren Dienst mit
großem Ernst und Hingabe für ihren Beruf erledigen. Der Generalverdacht, den Sie wider
besseres Wissen in die Welt setzten, diskriminiert gerade diese Kolleginnen und Kollegen in
besonderem Maße. Sie haben mit Ihrer unbedachten Aussage viel Unmut bei den Kolleginnen
und Kollegen der Polizei verursacht und sollten sich dafür bei den Polizistinnen und Polizisten
in unserem Land entschuldigen.
Mit freundlichen Grüßen
Dennis Radtke MdEP
Landesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Nordrhein-Westfalen