Am 13. September 2020 wählen die Bürgerinnen und Bürger im Ruhrgebiet bei den Kommunalwahlen erstmalig auch das Ruhrparlament direkt. Damit wurde eine langjährige CDU-Forderung umgesetzt. Der CDU-Spitzenkandidat Prof. Dr. Hans-Peter Noll hat u.a. als Vorsitzender der Stiftung Zollverein in den vergangenen Jahren den Wandel in unserer Region aktiv begleitet und gestaltet. Gemeinsam mit ihm ist der CDU-Europaabgeordnete für das Ruhrgebiet, Dennis Radtke, in dem kommenden Wochen für unser Revier unterwegs. Dennis Radtke MdEP freut sich auf die gemeinsamen Termine, Gespräche und Begegnungen vor Ort!
#wirmachenzukunft
Die Stadt hängt voller Plakate: CDU, SPD, Grüne, FDP usw. haben kaum eine Laterne ausgelassen. Sie werben für die Wahl des Oberbürgermeisters, der Ratsmitglieder, der Mitglieder der Vertretung des Stadtbezirks und jetzt auch noch für das Ruhrparlament. Also nach Europa-Parlament, Bundestag und Landtag jetzt noch ein „Regionalparlament“? Ja, Demokratie kann auch etwas kompliziert sein.
In unserer Region, dem Ruhrgebiet, leben zwischen Hamm und Moers 5,1 Mio. Menschen in 53 Gemeinden. Diese sind unterschiedlich groß. Essen, Dortmund und Duisburg nahe an 600.000 Einwohner und Sprockhoevel und Alpen am Niederrhein mit weniger als 20.000 Einwohnen. Sie liegen dicht beieinander und wer z.B. von Bochum nach Gelsenkirchen fährt, bemerkt erst garnicht die Stadtgrenze.
All diese Städte haben viel Gemeinsames. Von den 5,1 Mio. Einwohnen verlassen täglich 1,8 Mio. die Stadt, in der sie wohnen, um woanders zu arbeiten. Allein für die Lösung der sich daraus ergebenden Verkehrsprobleme bedarf es einer regionalen Organisation. Auch in anderen Bereichen haben wir in 100 Jahren gewachsene Zusammenarbeit in der Region. Gemeinsam wird national und international um Investoren geworben, damit z.B. für die ca. 300.000 Studenten ausreichende und zukunftsfähige neue Arbeitsplätze entstehen.
Ein eigenes Europa-Referat kümmert sich um den Revier-Interessen in Brüssel. Das Ruhrgebiet ist in den letzten Jahren ein attraktives Touristenziel geworden. Auch die Werbung hierfür ist regional organisiert.
Freizeit und Kultur sind wichtige regionale Themenfelder. Denken wir an die Revierparks mit den Freizeitbädern (z.B. Gysenberg und Kemnade), an die Route der Industriekultur, an die jährliche „Extraschicht“ oder das Theaterfestival „Ruhrtrienale“. Nicht zu vergessen sind die Aktivitäten des Projektes „Europäische Kulturhauptstadt Ruhr 2010“. Zum Highlight für die Jugend sind die jährlichen Ruhr-Games geworden, letztes Jahr in Duisburg und 2021 in Bochum.
Übrigens werden ca. 15.000 ha Wald regional bewirtschaftet. Das Waldband im nördlichen Revier ist für Naherholung und Klima in den Großstädten genauso wichtig wie die Wälder im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Städteübergreifend ist inzwischen das Radwegenetz. Der Ruhrtal-Radweg, die Erzbahntrasse oder der Springorum-Radweg erfahren demnächst eine Ergänzung mit dem Radschnellweg Ruhr RS 1, der über 100 km von Moers bis Hamm führen wird. 2027 erwarten wir mit der Internationalen Gartenausstellung Ruhr ein neues tolles Projekt.
In Herten in der großen Müllverbrennungsanlage werden erhebliche Teile unseres Abfalls umweltschonend versorgt, Energie in die Fernwärmeschiene Ruhr eingespeist und demnächst Wasserstoff hergestellt, damit die Müllfahrzeuge „sauber“ durch die Städte fahren können.
Nicht zu vergessen ist die Regionalplanung. Sie schafft die Rahmenbedingungen für die Planungen der Städte. Regional wird festgelegt, wo z.B. Wohnungen gebaut, Industrie angesiedelt und Freiraum gesichert werden kann.
Diese ganzen regionalen Aktivitäten liegen beim Regionalverband Ruhr, dem RVR. Dieser hat eine eigene Verwaltung und einen eigenen Haushalt. Das Geld kommt von den 11 Großstädten, den 4 Kreisen und verschiedenen Fördertöpfen.
Also, da passiert schon eine ganze Menge beim RVR.
In einer Demokratie müssen alle Entscheidungen bei den von den Bürgern gewählten Vertretern liegen. Diese haben auch die Verwaltung zu kontrollieren. Dafür brauchen wir das Ruhrparlament, das am 13. September 2020 bei den Kommunalwahlen mit einem eigenen Stimmzettel zu wählen ist.
Gehen Sie wählen und bleiben Sie gesund!
(Text: Roland Mitschke)