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Bundes-Vize des CDU-Arbeitnehmerflügels will Teilzeitausbildung stärken

BERLIN / DÜSSELDORF. Mit Blick auf die angespannte soziale Situation vieler Alleinerziehender in Armut rückt Dennis Radtke, MdEP und stellvertretender Bundesvorsitzender des CDU-Arbeitnehmerflügels (CDA), die Teilzeitausbildung in den Fokus. Beispielhaft für eine bundesweite Regelung sei die Förderung in Nordrhein-Westfalen. Nach aktuellen Erhebungen sind 34 Prozent aller Alleinerziehenden Bezieher von Hartz IV und 2,8 Millionen Minderjährige von Armut betroffen.

Neue Daten zur sozialen Situation von Alleinerziehenden belegen, dass diese nach wie vor stärker von Hartz-IV-Bezug betroffen sind als Paare. Die entsprechende Quote liegt achtmal höher. 88 Prozent aller Alleinerziehenden sind Frauen. Diese schwierige soziale Situation und Armutslage ist für den CDU-Sozialpolitiker Dennis Radtke (MdEP) Anlass, die Teilzeitausbildung stärker in den Fokus zu rücken. Gleichzeitig macht Radtke deutlich, dass es in der Sozialberichterstattung wichtig sei, auch den Ausbildungsstatus zu erfassen, um die soziale Lage richtig beurteilen zu können. Ohne Berufsausbildung drohe eine Verfestigung von dauerhaften Armutslagen und geringem Einkommen. CDU-Politiker Radtke: „Wir müssen auch alleinerziehenden Elternteilen eine berufliche Perspektive bieten. Ansonsten haben junge Menschen mit Familienverantwortung schon in frühen Jahren keine Perspektive mehr auf dem Arbeitsmarkt und geraten so in die Armutsspirale. Das darf und kann nicht unser Anspruch sein.“

Dennis Radtke fordert von der öffentlichen Hand mehr Engagement, um Teilzeitausbildung stärker in das gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken: „Vor allem kommunale Unternehmen sollten explizit Ausbildungsplätze in Teilzeit anbieten. So können sie Vorbild für andere Unternehmen und Betriebe sein.“

CDU und FDP 2017 haben im Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen die Förderung der Teilzeitausbildung fest verankert. Das mit Finanzmitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Projekt TEP des Landes Nordrhein-Westfalen hat bisher 6.300 Personen gefördert. Das nordrhein-westfälische Landesprogramm “Teilzeitberufsausbildung: Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen” (TEP) unterstützt Auszubildende und Unternehmen beim Einstieg in die Ausbildung. Das Programm unterstützt junge Mütter und junge Väter. Zwei Drittel sind Alleinerziehende. Jährlich stehen 540 Plätze bei 42 Trägern bereit. „Das Programm ist eine kleine Erfolgsgeschichte, die das Potential hat, auch überregional ein Vorbild zu sein“, sagt Dennis Radtke, der auch Landesvorsitzender der CDA in NRW ist.

Die Teilzeitausbildung wurde 2005 im Berufsbildungsgesetz verankert, in der Novelle 2020 wurde sie erweitert. Die Richtschnur für eine Mindestausbildung beträgt 25 Wochenstunden, die Untergrenze liegt bei 20 Stunden.